Firtan - Okeanos
Band: Firtan (D)
Genre: Pagan Black Metal
Label: Art Of
Propaganda
Album Titel: Okeanos
Spielzeit: 40:18
VÖ: 13.07.2018
Eine dunkle und zugleich packende Stimme eröffnet Firtans neues
Album "Okeanos". Packend gestalten sich auch die folgenden 40
Minuten, in denen das Quartett zwischen Melancholie und Hysterie
mäandert.
Exemplarisch steht dafür schon der einleitende
Track "Seegang". Nach wenigen Momenten durchbricht ein
Blastbeat-Gewitter die durch den Erzähler hervorgerufene,
beklemmende Stimmung. Das hohe Tempo wird anschließend beibehalten,
unter schwirrenden Riffs und Doublebass-Salven ebnet sich der
keifende Gesang von Phillip Thienger seinen Weg. Firtan schaffen es
dabei, das Spannungsfeld durchgehend aufrecht zu erhalten. Immer
wieder nehmen sich die einzelnen Instrumente zurück und lassen Platz
für etwas Ruhe.
"Tag Verweil" fügt sich nahtlos an das
musikalische Bild an: Der Track wird von einer brodelnden
Grundstimmung durchzogen, repetitive Gitarrenläufe sorgen für
hypnotisierende Momente. Wiederholt legen sich dabei ein Klavier
oder eine Akustikgitarre in die erschaffenen Pausen, die das
musikalische Bild aufbrechen. An Kraft und Grundaggressivität
verlieren Firtan dabei aber keineswegs. Etwas zurückhaltender wirkt
dagegen "Uferlos", das lange Zeit in atmosphärischen Gefilden
schwebt und verstärkt die Akustikgitarre einbindet.
Spannend
ist aber vor allem auch der lyrische Stoff, der diesem Album
zugrunde liegt. Firtan beziehen sich in ihren Texten auf den
Philosophen Friedrich Nietzsche und den US-amerikanischen
Schriftsteller H.P. Lovecraft und erschaffen gepaart mit ihrem
ausgefeilten Black Metal ein fesselndes, musikalisches Bild.
Fazit:
Firtan bieten mit "Okeanos" einen 40 Minuten langen Epos,
das sich durch interessant gestaltete Kompositionen und eine
packende Grundstimmung auszeichnet. Die Band durchdringt dabei alle
möglichen emotionalen Zustände des Menschen und fesselt sie so an
das neue Werk.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Seegang,
Uferlos
01. Seegang
02. Tag Verweil
03. Nacht Verweil
04.
Purpur
05. Uferlos
06. Siebente, letzte Einsamkeit
Phillip Thienger - Guitars, Vocals
C.S. - Guitars
Oliver
König - Bass
David Kempf - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Lupus