Acherontas - Faustian Ethos
Band: Acherontas (GR / D / I)
Genre: Black Metal
Label: Agonia
Records
Album Titel: Faustian Ethos
Spielzeit: 48:33
VÖ:
18.05.2018
Und wieder einmal gibt es griechischen Black Metal zur
akustischen Verkostung. Hatten wir uns erst im Vormonat Varathron
zur Brust genommen, geht es mit Acherontas in die nächste Runde.
Dabei sprang mir sofort der Albumtitel ins Auge, bei dem ich immer
wieder "Faustian Echoes" lese, der Titel der 2012er EP von Agalloch.
Doch auch wenn dieser Fakt eine recht amüsante Randnotiz
ist, so geht es hauptsächlich um den schnörkellosen Black Metal, den
die Griechen aus ihren Instrumenten zaubern. Dabei wird alles
aufgefahren, was das Genre hergibt. Die Jungs legen gleich im ersten
Song los wie die Feuerwehr und bemühen sich nicht, ein sphärisches
Intro zu kreieren, als wenn gar keine Zeit dafür wäre.
Dem
Infozettel lassen sich leider keine Details entnehmen, die man nicht
selber nach zweiminütiger Recherche findet, sodass die reine
Hörprobe den Ausschlag geben muss. Die typischen, mehrläufigen
Gitarren flirren durch die Luft, machen sofort Tempo und werden vom
Bass und dem Schlagzeug noch zusätzlich angeheizt. Der raue Gesang,
wie immer leicht verhallend, wird wahlweise auch zu gesprochenen
Texten umfunktioniert. So vergehen die ersten harten und melodiösen
Minuten mit den beiden Stücken "The Fall Of The First Pillar" und
"Sorcery And The Apeiron".
Wesentlich dämonischer geht es in
"Aeonic Alchemy" zu, bei dem auch mal das Tempo gedrosselt wird, um
mehr Kraft aus dem Sound zu schöpfen.
Danach flacht "Faustian
Ethos" ein bisschen ab. Die folgenden Stücke sind nicht direkt
schlecht, können mich aber nicht mehr so überwältigen, wie das am
Anfang des Albums noch gelungen ist. Das Überraschungsmoment ist weg
und die Stücke ähneln sich immer mehr. Die sausenden Gitarren, der
kehlige, kraftvolle Gesang, der alle Texte nur ausspuckt… es kommen
keine neuen Elemente mehr zum Vorschein, die mich nochmal in
Erstaunen versetzen können. So plätschert die Musik förmlich dahin,
ohne Akzente zu setzen ("The Alchemists Of The Radiant Sepulchre"
und "Decline Of The West - O Iereas Kai O Tafos").
Die
Produktion wird der Musik in allen Belangen gerecht und bietet dem
Hörer den typischen Black Metal-Sound, nicht mehr und nicht weniger.
Fazit:
Stark angefangen und stark nachgelassen. Ohne
produktionstechnisch abzufallen, geht dem Album schnell die Puste
aus und wird fader Standard-Black Metal. Je öfter man es hört, umso
gleichgültiger klingen die Songs. Das hohe Niveau der Anfangsminuten
schwindet und weicht dem Mittelmaß.
Punkte: 5,5/10
Anspieltipp: The Fall Of The First Pillar, Sorcery And The Apeiron
01. The Fall Of The First Pillar
02. Sorcery And The Apeiron
03. Aeonic Alchemy
04. Faustian Ethos
05. The Old Tree And The
Wise Man
06. The Alchemists Of The Radiant Sepulchre
07.
Decline Of The West - O Iereas Kai O Tafos
08. Vita Nuova
Acherontas V.Priest - Vocals, Guitars
Saevus H. - Guitars
Indra - Guitars
Hierophant - Bass
Sothur - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Godshand