Panorama - Around The World

Band: Panorama (CH)
Genre: Hard Rock
Label: Rock Of Angles Records
Album Titel: Around The World
Spielzeit: 44:20
VÖ: 12.01.2018

Panorama - Around The World

Weit ist der Horizont und erstrahlt in einem kräftigen Mix aus Himmelblau und Sonnengelb. In weiter Ferne türmen sich zwei Gesteinsformationen auf, welche schon seit Jahrhunderten majestätisch und stolz dort verwahren und sich auch nicht von den heraufziehenden Wolken einschüchtern lassen. Doch es gibt keine Atempause, keine Gelegenheit dies zu genießen. Zu hoch ist die Geschwindigkeit, Straßenschilder schießen an uns vorbei während das kleine Mädchen auf dem Kinderdreirad um die Welt reist.

Was?! Ja, richtig gelesen. Das Coverartwork von "Around the World" lässt einen beim Betrachten zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite ist es wunderschön und cool. Auf anderen Seite fragt man sich aber warum man sich für bestimmte Motive entschieden hat. Warum mich das Coverartwork so arg bei einer CD Review beschäftigt? Weil es genau die Problematik dieser CD beschreibt.

Die Schweizer Rockband Panorama veröffentlicht gleich zu Beginn des Metaljahres ihr Debütalbum. Dabei trifft es der Albumtitel ganz gut. Die Mitglieder der Band haben Wurzeln über den ganzen Globus verteilt. Und alles trifft sich zusammen in der Schweiz für ein gemeinsames Projekt.
Dabei haben haben die Jungs bereits schon Erfahrungen in anderen Bands gesammelt und beherrschen dementsprechend ihre Instrumente. Der handwerkliche Teil ist grundsolide und die Songs sind angenehm arrangiert. Die Produktion von Dennis Ward, sowohl Produzent als auch Bassist, ist grandios. Ein feines Gespür für die jeweiligen Instrumente und in der Lage, jedem seinen Raum zu lassen. Wenn man will, kann man sich auf jedes Instrument konzentrieren und hört einfach alles heraus. Nichts ist zu dominant oder geht in einem Soundbrei unter. Die Abstimmung und der Klang sind wunderbar und es macht Spaß, dem Ganzen einfach nur wegen des Klangs zu lauschen.

Das Problem dieser Scheibe, und daher auch der Zwiespalt, ist das Songwriting. Beim Opener ist das noch nicht sehr stark zu spüren. "Around The World" ist stark und treibt alles in die richtige Rictung. Der Rhythmus passt, die Melodienführung und die Klangatmosphäre - alles harmoniert hier. Man merkt einfach, dass die Truppe hier richtig Spaß hat. Doch schon beim zweiten Song, "Standing My Ground", verblasst die Energie. Anstelle wie ein reißender Strom einen mitzureißen, ist es eher ein plätscherndes Gewässer, bei welchem man nur nasse Füße bekommt. Und dies hat man das ganze Album durch.

Letztendlich kann der Klang oder das Handwerk noch so gut sein. Man wird an dem Songmaterial gemessen. "The Glory Within" ist da wieder ein herausragend guter Song. Ebenfalls wie beim Opener, nimmt einen die umschweifende Melodienführung und die Kraft des Sängers Christian Palin in seinen Bann. Ich musste unweigerlich an einen Spionagefilm denken, als der Chorus das erste Mal durch meine Boxen drang. "Gates Of Babylon" baut zwar dagegen wieder etwas ab, ist aber immer noch ein sehr ansprechender Song geworden. Leider hat man hier das Gefühl, dass dieser Song weiteres und ungenutztes Potential hatte, um ein richiger Hit zu werden. "The Highest Mountain" ist dabei dann der Tiefpunkt des Albums. Die Energie und die Spielfreude sind hier definitiv nicht zu finden. Auch wenn es sich um eine Ballade handelt, eine gute Ballade lebt nun mal von der Energie und den Emotionen. Beides fehlt hier. Bei der zweiten Hälfte des Album verhält es sich ähnlich. "Jammin In The Jungle" oder "Shout It Out" sind starke Songs, welche vor allem live reinhauen werden. Hierbei hat mir letzterer auf Grund der Dynamik und Rhythmik etwas mehr zugesagt. Dann hat man aber auch wieder mit "The Other Side" und "Heart Has Been Broken" Schatten auf dem Silberling. Der Funke will einfach nicht überspringen. Zum Glück gibt es dann mit "World On Fire" einen zufriedenstellenden Abschluss des Albums.

Fazit:
Licht und Schatten. Dies trifft es gut. Es ist definitiv kein schlechtes Werk und manche Bands wären froh, so ein Debütalbum ihr Eigen nennen zu dürfen. In ihren guten Phasen erinnert einen die Band an die starken Zeiten von Gotthard. Doch leider gibt es auch andere Songs auf der Scheibe, bei denen man einfach merkt, dass hier noch etwas mehr Zeit benötigt worden wäre. Dies lässt mich als Hörer unzufrieden zurück, da man einfach weiß, dass diese Truppe es besser kann. Und ich vertraue darauf. Ein gutes Werk, ein gutes Debüt, in das man reinhören sollte.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Around The World, The Glory Within, Shout It Out

Tracklist

01. Around The World
02. Standing My Ground
03. The Glory Within
04. Gates Of Babylon
05. The Highest Mountain
06. Jammin In The Jungle
07. One For All
08. The Other Side
09. Heart Has Been Broken
10. Shout It Out
11. World On Fire

Lineup

Christian Palin - Vocals
Sammy Lasagni - Guitars
Ben Varon - Guitars
Dennis Ward - Bass
Philipp Eichenberger - Drums

Informationen