Degial - Predator Reign
Band: Degial (S)
Genre: Death Metal
Label: Sepulchral Voice
Records
Album Titel: Predator Reign
Spielzeit: 38:29
VÖ:
24.11.2017
Auch die gößten Kritiker müssen der 2005 gegründeten Teufelsbrut
Degial, die bereits die EP "Death And Darkness Buried All..." (2010)
und die Langdreher "Death's Striking Wings" (2012) sowie "Savage
Mutiny" (2015) auf den Markt brachten, folgendes zugestehen: die
Band weicht keinen Millimeter von ihrem Weg ab und servierte bisher
und auch mit neuen Werk "Predator Reign" wieder abartig garstigen
Death Metal.
Wer also meint, dass er hier Melodien und
Harmonien vorfindet, der sei gewarnt. Diese sind vielleicht gerade
mal minimalinvasiv vorhanden. In der Chirugie will man mit dieser
Methode die Wundtraumata möglichst klein halten, Degial wollen damit
verhindern, dass der Hörer anfängt, sich auch nur ein kleines
bisschen wohl zu fühlen. Und das gelingt ihnen auch.
Hier
regiert der Wahnsinn, gegossen in Songs, die direkt aus der Hölle
kommen könnten. Es wird haarscharf am Chaos entlang balanciert und
erinnert mit seinem kaputten Charme an die erste Morbid Angel-Platte
(nein, die heißt nicht Altars Of Madness, sondern Abominations Of
Desolation). Diese kommen mir vor allem bei "Thousand Spears Impale"
in den Sinn, wo das Riffing schon sehr nach den alten Helden klingt.
Aber auch das Break von "Crown Of Fire" hat entsprechende Anklänge.
Die Gitarren versprühen pures Gift in Form von
halsbrecherischen, durchschlagenden Riffs, die man mit atonalen Soli
würzt. Das Schlagzeug rödelt und bolzt, als ob es keinen Morgen
gäbe. Der Sänger hat eher ein Kreischorgan, was Richtung Black Metal
schielt. Dies ist noch ein Unterschied zu anderen Knüppelcombos wie
Dead Congregation oder Cut Up, die tiefe Vocals haben und alles in
allem auch viel sauberer klingen.
Allerdings bieten die
Songs an sich eher wenig Orientierung an, was es schwer macht, dem
Geprügel die ganze Zeit aufmerksam zu zu hören. Es gibt zwar
langsamere Passagen, die aber kaum die Wirkung des Durchatmens
haben, da diese z.B. durch übereinander gelegte Vocals, wie in
"Devil Spawn", ziemlich verrottet klingen.
Die Musiker können
sicherlich was und haben das Chaos anscheinend auch gut im Griff.
Die Produktion ist etwas unsauber und ungeschliffen und
unterstreicht somit die unangepasste Ausrichtung des Albums.
Fazit:
Das ist mal ein richtiger Schlag in die Fresse! Sehr
konsequent wird hier der Death Metal roh und brutal serviert. Mir
ist es einen Tick zu viel. So richtig kann ich die Songs nämlich
nicht unterscheiden. Etwas mehr Eingängigkeit und Ansätze von Hooks,
wie in "Annihilation Banner" gezeigt (Achtung: kleiner
Melodieanflug), würde insgesamt gut tun. Dennoch: Hut ab vor so viel
Derbheit!!!
Punkte: 7,5/10
Anspieltipps: Annihilation
Banner
01. Predator Reign
02. Thousand Spears Impale
03. The
Savage Covenant
04. Crown Of Fire
05. Devil Spawn
06.
Hellstorm
07. Heretical Repugnance
08. Annihilation Banner
09. Triumphant Extinction
10. Clangor Of Subjugation
H. Death - Vocals, Guitars
R. Meresin - Guitars
P.J. Vorum
- Bass
E. Forcas - Drums
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Autor: Possessed