Loch Vostok - Strife
Band: Loch Vostok (S)
Genre: Progressive Metal
Label: ViciSolum
Productions
Album Titel: Strife
Spielzeit: 44:00
VÖ: 24.11.2017
Im November erscheint das siebte Album der schwedischen
Prog-Metal Band Loch Vostok. Das neue Werk in meinem Player nennt
sich "Strife" und ich bin gespannt, was ich da zu hören bekomme.
Nach dem ersten Durchgang dieses Silberlings war ich relativ
enttäuscht und musste mich echt zwingen, die Scheibe ein weiteres
Mal durchlaufen zu lassen. Um eine objektive Kritik abgeben zu
können, reicht es aber nun mal nicht, sich einen Scheibe nur einmal
anzuhören. Also roulierte das Teil noch einige Male über den Laser.
Genau da ist für manchen Hörer das Problem dieses Releases der
Schweden: man muss es öfters anhören, um es gut zu finden und nach
jedem Durchgang findet man es besser. Leute, die einen Sofort–Zünder
suchen, werden es wohl aus genau diesem Grund liegenlassen!
Die Jungs machen es einem aber auch nicht einfach, denn man hört
fast alle Stile, die es im Metalbereich gibt, was ja nicht unbedingt
schlecht sein muss. Ein Stilmix hat durchaus seinen Reiz, wenn man
auf so was steht, trotzdem wäre auf dieser Scheibe weniger "mehr"
gewesen. Nehmen wir mal als Beispiel den zweiten Song "Summer", der
erst einmal ruhig im groovigen Nu-Metal Stil anfängt. Doch bevor man
sich so richtig schön auf den Song einlassen kann, wird man in die
Speed-Ecke gedrängt, die dann auch die erste Strophe beinhaltet,
doch damit nicht genug. Es geht in eine vertaktete Bridge, die
anfangs so gar nicht zünden will, aber irgendwie dem Ganzen doch die
Krone aufsetzt. Nun wiederholt man das Ganze, bevor dann der Refrain
kommt und dieser gefällt von der ersten Sekunde. Schön groovig und
mit viel Gefühl schwebt er über dem Song und verleiht einem die
nötige Würze.
Ich finde es sehr mutig, was einem die Musiker
da teilweise zumuten, aber ganz ehrlich auch faszinierend, wie sie
das hinbekommen, einem den Stilmix schmackhaft zu machen. Die Jungs
sind aber auch dank ihrer langjährigen Zusammenarbeit sehr gut auf
einander eingespielt, denn keiner der Musiker drängt sich hier
wirklich in den Vordergrund. Angefangen vom Schlagzeuger, der von
normalen groovigen Metal-Parts bis zu den schnellen
Doubelbass-Passagen wirklich keine Wünsche offen lässt, zum Basser,
der solide den Teppich legt und hier und da auch sein Können mit
Bassläufen zeigen darf. Das Ganze wird dann noch verfeinert vom
Keyboarder und dem Gitarristen, die sich super ergänzen und den
Songs ihre eigene Note verpassen. Das kommt alles wie aus einem Guss
und wirkt zu keiner Zeit gekünstelt oder unprofessionell. Nein, Sie
beherrschen diesen musikalischen Spagat zwischen den Genres perfekt.
Man könnte hier auch über jeden einzelnen Song schreiben, aber
Loch Vostok muss man komplett hören und man muss sich auf die Musik
einlassen, um sie zu verstehen. Auf dem Longplayer sind insgesamt
zehn Songs, die einem genügen Hörstoff liefern, um dieses Album
kennen zu lernen.
Fazit:
Lieb mich oder hass mich,
zwischendrin gibt es da nicht viele Möglichkeiten. Loch Vostok
liefern einen Longplayer ab, der sämtliche Metalgenre bedient und
somit ist für jeden auch etwas dabei. Ob diese Mixtur ankommt,
werden dann die Verkaufszahlen belegen. Ich für meinen Teil liebe
dieses Album und habe wieder etwas neues für mich entdeckt.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Summer
01. Babylonian Groove
02. Summer
03. The Apologists Are The
Enablers
04. Cadence
05. Forever
06. Yurei
07. Purpose
08. Ventilate
09. Consumer
10. Expiry Date Of The Soul Of Man
Teddy Möller - Vocals, Guitars
Niklas Kupper - Guitars, Vocals
Jimmy Mattson - Bass, Vocals
Fredrik Klingwall - Keyboard
Lawrence Dinamarca - Drums
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Autor: Basser1971