Aetherian - The Untamed Wilderness
Band: Aetherian (GR)
Genre: Melodic Death Metal
Label:
Lifeforce Records
Album Titel: The Untamed Wilderness
Spielzeit:
54:19
VÖ: 24.11.2017
Das ist sicherlich wahr, was im Promozettel dieser 2013
gegründeten Band, die 2015 die EP "Tales Of Our Time"
veröffentlichten, steht. Nämlich, dass Melodic Death Metal nicht nur
aus den skandinavischen Ländern kommen muss.
Allerdings
müssen sich Aetherian sicherlich eingestehen, dass ihr Sound direkt
dazu einlädt, die Band in nördlichen Gefilden zu verorten, statt in
sonnige Urlaubsländer zu schauen. Dieser setzt sich nämlich aus
etlichen Versatzstücken hinlänglich bekannter Bands zusammen. Dies
gelingt aber erstaunlich gut. Zwar weiß man immer, wo man welchen
Part zuordnen kann, trotzdem kann man den Jungs nicht absprechen,
dass sie hier teilweise richtig gutes Material am Start haben.
Die teils überlangen Stücke haben immer Anteile von Dark
Tranquillity/Edge Of Sanity-Raserei der Neunziger, gepaart mit
atmosphärischen Einschüben à la Insomnium oder Amorphis und auch
Gitarrenwälle von Primordial oder Omnium Gatherum. Und mit den
Letztgenannten hat man am meisten gemein. Kranken tut das Album (wie
auch das von Omnium Gatherum), neben der fehlenden Eigenständigkeit,
am leblosen Gegrowle ohne großartige Emotionen, die die Musik selber
zweifellos beinhaltet.
Pro Lied ist das noch gut an hörbar,
wenn das ganze Album damit bestückt ist, raubt es einem doch etwas
die Lust. Vor allem bei langsameren Sequenzen, man höre "As The Veil
Fades", wäre etwas Abwechslung sehr wünschenswert. Schließlich
liefert die Instrumentalfraktion immer technisch hohes Niveau ab.
Die Gitarren rasen mal melodisch vor sich hin, wie im Opener "Wish
Of Autumn Twilight", erklingen aber auch erhaben akustisch und
hinterher hymnisch in "Black Sails". Da kommt dann echtes Feeling
auf. Der Schlagzeuger knüppelt filigran alles in Grund und Boden,
wie es sich für diese Art von Musik gehört.
Der Sound ist
wirklich ordentlich. So kommen die Akustikparts klar aus den Boxen
und die Melodien sind immer gut zu hören. Der Gesang allerdings
genauso.
Fazit:
Ein Album, welches man sich eigentlich
gut anhören kann. Wen es nicht stört, ständig an andere Bands
erinnert zu werden, kann hier ruhig mal reinhören. Was Neues findet
man nicht, aber das Altbewährte wird hier ordentlich dargeboten.
Somit ist die Punktzahl zwar denkbar knapp, aber durchaus verdient.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Black Sails
01. Wish Of Autumn Twilight
02. Dark Earth
03. As The Veil
Fades
04. Black Sails
05. Seeds Of Deception
06. Shade Of
The Sun
07. Clouds Gathering
08. The Rain
09. The Path
Panos Leakos - Vocals, Bass
Angelos Maniatakos - Guitars
Giorgos Evgeniadis - Guitars
Nikos Parotidis - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Possessed