Stahlsarg - Mechanisms Of Misanthropy
Band: Stahlsarg (GB)
Genre: Black / Death Metal
Label: Non
Serviam Records
Album Titel: Mechanisms Of Misantrophy
Spielzeit:
62:14
VÖ: 31.10.2017

Band: Stahlsarg (GB)
Genre: Black / Death Metal
Label: Non
Serviam Records
Album Titel: Mechanisms Of Misantrophy
Spielzeit: 62:14
VÖ: 31.10.2017
In der internationalen
Wahrnehmung ist die deutsche Sprache sehr hart und kantig. Dies
haben sich die Jungs aus Suffolk zu Nutze gemacht und liefern unter
ihrem Namen Stahlsarg das zweite Album ihrer Laufbahn, " Mechanisms
of Misantrophy", ab.
Dass sie mit dieser Eigenwilligkeit
nicht die ersten sind, ist dem allgemein interessierten Metalfan
spätestens seit der Gründung von Sturm und Drang (2004) geläufig,
die zwar Power Metal machen, aber eben aus Finnland stammen. Es gibt
in dieser Rubrik sicher noch weitere Beispiele.
"Mechanisms
of Misantrophy" startet ohne atmosphärisches Klimperintro und geht
direkt in die Vollen mit "Raise the Dead". Zu dem wummernden
Schlagzeug gesellen sich böse Gitarren, die ganz Black
Metal-typische Riffs erklingen lassen. Der gekeifte Gesang
unterstreicht zusätzlich die unheiligen Ambitionen dieses Werkes.
Ein starker Start.
Die Musik ist sehr fokussiert und auf den
Punkt gebracht. Laut Bandkommentar geht es hierbei um Geschichten
über Unterdrückung, das Überleben, den Tod und Widerstand. Auch wenn
man hin und wieder Worte verstehen kann, geht der Großteil des
Textes unverständlich im Geknüppel unter. Erwähnenswert ist an
dieser Stelle auch, dass nicht nur der Bandname deutsch ist, sondern
teilweise auch die Texte selber.
Technisch ist das Album
einwandfrei mit der eben schon besprochenen Sache, dass - wenn es
gewollt war - der Text nicht immer ganz verständlich ist. Heißt,
dass alle Instrumente wunderbar abgemischt sind und die Musik
wuchtig aus den Boxen schallt. Auch von Seiten der Fähigkeiten der
Bandmitglieder kann ich nur Lobeshymnen aussprechen. Dafür, dass sie
in der Vergangenheit kaum in Erscheinung getreten sind, sind sie
alle fantastische Musiker.
Nun kommen wir aber auch zu den
negativen Sachen. Und ich sage es, wie es ist: die Band hat keinen
eigenen Stil. Alles, aber auch alles kennt man von allen Genregrößen
des Black Metals. Hier jetzt die 20-30 Schwergewichte aufzuzählen,
macht keinen Sinn, weil die eh jeder kennt, der viel Black Metal
hört. Die Problematik, die ich sehe, ist das völlige Fehlen von
einprägsamen Strukturen oder liedinternen Feinheiten. Besondere
Hooks, interessante Soli, individuelle Noten; all das fehlt oder
wurde von anderen Bands bereits ausgereizt. Stahlsarg schaffen es
aber, nicht wie eine Kopie zu klingen, sondern eher so, als wenn man
das eben alles schon gehör hat, aber trotzdem nach 2017 und "frisch"
riecht. Schwer zu beschreiben… Ein weiteres Manko, was damit
einhergeht, ist die Vorhersehbarkeit der Songs, die schnell in
Langeweile umschlägt, weil es keine Überraschungen mehr gibt. Dies
wird auch dadurch verursacht, dass die Lieder grob im gleichen Tempo
angesiedelt sind (das schließt Drumsalven und ruhigere Zwischenparts
mit ein).
Fazit:
Es ist eine Krux, heutzutage frischen
und neuen Black Metal zu erschaffen, der mit den Glanzzeiten der
90er und 2000er mithalten kann, ohne dabei eine Darkthrone-Dark
Fortress-Dark Irgendwas-Tributeband zu sein. Für die Spielzeit und
die technische Finesse gibt es Bonuspunkte, für die fehlende
Originalität Abzug.
Punkte: 8/10
Anspieltipp:
Pharmaceutical Frontline, Far Beyond The Dragons Teeth
01. Raise The Dead
02. Das Fallbeil
03. Blonde Poison
04. Pharmaceutical Frontline
05. Far Beyond The Dragons Teeth
06. Burn And Destroy
07. Hope Lies Frozen
08. A Will To Endure
09. Aerial Night Terrorists
10. In The Lungs Of The Earth
Eissturm - Vocals, Guitars
Krieg - Guitars
Destruction -
Bass
Eisenfaust - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Godshand