Arallu - Six
Band: Arallu (IL)
Genre: Black / Thrash Metal
Label:
Transcending Obscurity Records
Album Titel: Six
Spielzeit: 37:52
VÖ: 22.09.2017
Jo mei, da haben wir mal wieder was Exotisches auf dem Tisch
liegen. Arallu aus Israel bringen ihr sechstes Studioalbum unter die
Leute, welches passenderweise auch den Titel "Six" trägt.
Mir
war die Band bisher unbekannt gewesen, trotz der Tatsache, dass sie
sich bereits 1997 gegründet haben und seither ziemlich konstant
Musik produzieren. So sieht man in ihrer 20-jährigen Diskografie
gerade mal zwei größere Löcher mit je vier und fünf Jahren, in denen
sie nichts veröffentlicht haben.
"Middle-Eastern Black
Metal" nennen die Herren ihre musikalischen Kreationen, die sie mit
orientalischen Instrumenten wie einer Saz (eine Langhalslaute) und
einer Darbuka (Bechertrommel) anreichern. Diese kommen oft zum
Einsatz, stehen der Metalmusik aber nicht im Weg, sondern werden
genau im richtigen Maße eingesetzt, sodass dieser orientalische
Flair auch entstehen kann. Damit werden wunderschöne Rhythmen
erzeugt, die mich teilweise an die groovigen Sepultura oder alte
System of a Down erinnern, aber härter sind.
In manchen
Momenten sind sie mir ein bisschen zu verspielt und zögern gewisse
Erwartungen und Höhepunkte zu lange hinaus, was minimal auf die
Laune drückt. Dafür werden die Erwartungen an anderen Stellen voll
erfüllt und bescheren einem vollste Zufriedenheit. Es herrscht also
ein Hin und Her, genauso wie in den Songstrukturen selber, die mal
den vollen Black/Thrash raushauen und mal groovig im Mid-Tempo die
Melodien feiern. Im Großen und Ganzen hat der Thrash aber Vorfahrt
auf der Platte ("Philosophers").
Normalerweise bin ich kein
Fan von Intros, schon gar nicht, wenn sie kürzer als eine Minute
sind und keinen erkennbaren Sinn erfüllen. Im Fall von Arallu ist
das aber anders zu bewerten, da der Hörer auf die unerwarteten
Klänge und Instrumente eingestimmt wird. Dass es auch nicht immer
nur Melodie oder Vollgas gibt, beweisen die Jungs unter anderem in
"Possessed by the Sleep", dessen Tempo sehr gedrosselt wird und dann
lediglich eine kraftvolle Steigerung erfährt, ohne signifikant
schneller zu werden, bis dann nach drei Minuten der Ausbruch
erfolgt.
Die Drums sind variabel und glänzen besonders im
Zusammenspiel mit Saz und Darbuka, die Gitarren und der Bass fliegen
leicht durch die Songs, geben aber der Musik an den richtigen
Stellen genug Härte und die Vocals von Butchered greifen alles an,
was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.
Fazit:
Ein astreines
Album von Arallu und auch als Einsteiger in die Band für Leute wie
mich absolut geeignet. Die Songs machen Laune, lassen einen sowohl
grooven, als auch heftig abgehen. Richtige Durchhänger sucht man
ebenfalls vergebens. Top.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp:
The Univers Secrets (Six), Philosophers, Soulless Soldier
01. Desert Moonlight Spells
02. Only One Truth
03. Adonay
04. Possessed By The Sleep
05. Subordinates Of The Devil
06.
The Univers Secrets (Six)
07. Victims Of Despair
08. Oiled
Machine Of Hate
09. Philosophers
10. Soulless Soldier
Butchered - Vocals, Bass
Gal Pixel - Guitars, Backing Vocals
Omri Yagen - Guitars, Blacking Vocals
Eylon Bart - Saz, Darbuka,
Backing Vocals
Assaf Kasimov - Drums
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Autor: Godshand
Übersetzung: Sereisa