Three Eyes Left - The Cult Of Astaroth

Band: Three Eyes Left (I)
Genre: Doom / Sludge Metal
Label: Argonauta Records
Album Titel: The Cult Of Astaroth
Spielzeit: 69:17
VÖ: 15.09.2017

Three Eyes Left - The Cult Of Astaroth

Vor ein paar Tagen hatte ich den am 1. September erscheinenden Longplayer "Ordeal" der Italienischen Doom / Sludge Metaller Sator vorliegen, welcher 8 von 10 Punkten eingefahren hat. Nun kommt mir mit Three Eyes Left gleich noch eine Band aus gleichen Landen, vom gleichen Label und vom selben Genre unter die Lupe. Ich war gespannt, ob diese mit ihrem dritten Album "The Cult Of Astaroth" einen ähnlich starken Eindruck hinterlassen können, wie ihre Label-Kollegen.

Eröffnet wird das Album mit dem 10 ½-Minuten langen "Sons Of Aries". Hier beginnt man mit einer ruhigen Akustikgitarre und weiblichen Sprachsamples. Diese Gitarre hat, trotz ihrer zarten Klänge, schon Doom-Charakter, aber auch einen progressiven Touch. Immer, wenn man glaubt, es entstünde eine Melodie, kommen direkt diese aus dem progressiven Bereich bekannten Dissonanzen zum Vorschein. Dann setzen sehr dunkle, verzerrte und raue Gitarren ein, die sich immer weiter steigern. In Verbindung mit Bass und Drums wandelt sich das Stück in eine energiegeladene und schwere Doom Metal-Nummer. Nicht zuletzt durch die Vocals von Marc wird man immer wieder an frühe Black Sabbath erinnert.

Gesanglich kann Marc aber auch anders, als in dieser klaren Art und Weise. Schon im zweiten Track der Scheibe "You Suffer… I, The Evil Dead" kommt er mit brachialem Gekeife und tiefen Growls um die Ecke und sorgt direkt für eine Überraschung, zumindest wenn man die Band nicht kennt. Denn damit hat man definitiv nicht gerechnet. Die musikalische Abwechslung der Stücke wird durch den Wechsel der verschiedenen Gesangsstile noch zusätzlich erhöht.

Das oben Beschriebene kommt in fast allen Songs zum Tragen und setzt neben Tempowechsel, Breaks und immer wieder auftauchenden Samples immer Akzente, die dem Sound der Band einen eigenen Stempel aufdrücken.

Von den bluesigen Elementen, die es im Sludge ja häufig gibt, ist hier kaum was zu merken (mit gutem Willen vielleicht, ja), dafür ist aber die dem Genre geschuldete "Matschigkeit" von produktionstechnischer Seite her stark ausgeprägt. Nicht falsch verstehen, diese "Matschigkeit" bezieht sich vor allem auf die sehr raue Art des Riffings, was aber die dunkle - ich würde sogar sagen - finstere Ausrichtung der Musik sehr gut zur Geltung bringt.
Musik und Lyrics werden hierdurch perfekt in Szene gesetzt und ergänzen sich wunderbar. Selbst wenn es etwas "zackiger" (Doom-mäßig versteht sich) von statten geht, wie z.B. in "Chants Into The Grave" oder "Demon Cult", geht die Finsternis des Werks in keiner Sekunde verloren. Für den einen oder anderen werden einige Samples, welche immer wieder auftauchen, vielleicht im ersten Moment etwas befremdlich wirken, stellen sich aber am Ende als sehr songdienlich heraus.

Fazit:
Um bei der Frage zu bleiben, ob denn Three Eyes Left einen ähnlich starken Eindruck hinterlassen können, wie die Label- und Genre-Kollegen Sator; ja können sie, und das sogar noch besser. Auch wenn man beide Bands nicht wirklich miteinander vergleichen kann, da ihr Sound trotz gleicher Ausrichtung sehr unterschiedlich ist, zählen sie doch beide eindeutig zum selben Genre. Sie bedienen es halt nur auf verschiedene Weise.

Three Eyes Left legen mit "The Cult Of Astaroth" auf jeden Fall ein starkes Doom-Album auf den Tisch, welches alles zu bieten hat, was dunklen, schweren Doom ausmacht. Der progressive Touch und die Abwechslung geben der Musik ein hohes Maß an Eigenständigkeit und machen es für Doomer genauso interessant, wie für Sludge-Liebhaber. Beide Lager sollten unbedingt mal reinhören. Wieder so ein Album, bei dem zu-, statt hinhören wichtig ist. Denn wenn man sich erstmal drauf eingelassen hat, wird man seine Freude daran haben.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Sons Of Aries
02. You Suffer… I, The Evil Dead
03. Spiritic Signals Through The Beyond
04. Chants Into The Grave
05. The Satanist
06. Demon Cult
07. De Umbrarum Regni
08. Funeral Exorcist
09. …And Then God Will Die…

Lineup

Marc Evil - Vocals, Guitars
Andrew Bolton - Bass
K. Luther Stern - Drums

Informationen