Fireforce - Annihilate The Evil

Band: Fireforce (B)
Genre: Power Metal
Label: Limb Music
Album Titel: Annihilate The Evil
Spielzeit: 51:10
VÖ: 01.09.2017

Fireforce - Annihilate The Evil

Wenn es um Belgien geht, kommen mir spontan ja erstmal diverse kulinarische Köstlichkeiten in den Sinn, vor allem im Süßwarenbereich. Die Belgier von Fireforce liefern nun ihren dritten Longplayer ab, und auch hier haben wir direkt mit dem Opener "The Boys From Down Under" eine Power Metal Leckerei erster Güte vor uns. Peitschend schnelles, knallendes Drumming, pfeilschnelle Gitarrenriffs und ein rau gehaltener Gesang erinnern mich spontan an Bands wie Metal Law, Gun Barrell oder Elm Street.

Diesmal hat man sich jedoch für das "Weniger ist Mehr"-Prinzip entschieden und nimmt sich ein wenig zurück, was den etwas höheren Härtegrad des Vorgängers angeht. Und die Rechnung geht zum Teil auch auf, denn die Songs klingen deutlich mehr im traditionellen Power Metal verwurzelt und der Sound drückt dennoch amtlich, was nicht zuletzt der sauberen Produktion von Mystic Prophecy Frontmann R.D. Liapakis zu verdanken ist.

Die Reibeisenstimme von Frontmann Filip Lemmens passt sehr gut zum Gesamtbild und hält sich gut sowohl zu fast thrashigen Speed Parts wie in "Dog Soldiers", als auch bei toll schleppenden Stampfern wie "Fake Hero". Diese beiden Titel waren dann allerdings auch schon meine Highlights des Albums, die es auch ein wenig mit dem grossartigen Titel "Combat Metal" aus dem Vorgängeralbum aufnehmen konnten. Riffs, Melodien und Chöre passten hier am besten.

Dazu gibt es einige simpel gehaltene - aber dafür umso eingängigere - Refrains, bei denen man so manches mal unwillkürlich zum Recken der Faust genötigt wird. Musikalisch lehnt sich manches Riff ein wenig an Iron Maiden an oder knarzt in bester Grave Digger-Manier aus den Boxen, und auch gut getimte Soli findet man in jedem der Songs vor. Generell sehe ich die grösseren Stärken der Band immer dann, wenn man das Tempo mal ein wenig zurücknimmt und sich auf die hymnischeren Passagen verlässt, denn hier macht das Werk für mich am meisten Laune. Das Riffing sitzt stets punktgenau und reicht von sägenden Nackenbrechermelodien bis hin zu böse rollenden Metalmonster-Klanggebilden traditioneller Ausrichtung.

Allerdings sitzt der rote Faden auf "Annihilate The Evil" das ganze Album über etwas zu tief, sodass sich, abgesehen vom einen oder anderen Tempowechsel, nicht wirklich allzu viel Abwechslung finden lässt. Ob man dies nun als "schnörkellos" begrüsst oder eher "langweilig" findet, muss jeder für sich selbst entscheiden, mir persönlich fiel es einfach ein wenig auf, das manche Songs stark im selben Fahrwasser schwimmen.

Hervorzuheben ist dann noch, dass sich auf der CD-Version des Albums am Ende als Bonustrack das recht gelungene Rolling Stones-Cover "Gimme Shelter" befindet und es auch einen Videoclip zum Opener "The Boys From Down Under" gibt.

Fazit:
Es war eine ganz gute Wahl, sich auf dem neuen Album ein wenig mehr zurück in die traditionelle Stilrichtungen zu bewegen, denn immer wenn die Songs ein wenig gedrosselter im Tempo daher kamen, gefielen sie mir am besten. Hier kamen sowohl die Vocals, als auch die saftigen Riffs am besten zur Geltung. Insgesamt ist das dritte Fireforce-Album definitiv eine gute Empfehlung für alle Fans druckvollen und melodischen Power Metals der raueren und eingängigeren Gangart. Wenngleich es für mich nicht unbedingt der heilige Gral ist, so ist es dennoch ein amtlich krachendes Stück Metal.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Fake Hero, Dog Soldiers

Tracklist

01. The Boys From Down Under
02. Revenge In Flames
03. Fake Hero
04. Dog Soldiers
05. Oxi Day
06. Thyra's Wall
07. Defector (Betrayer of Nations)
08. The Iron Brigade
09. White Lily (Okhotnik)
10. Iron, Steel, Concrete, Granite
11. Herkus Mantas
12. Gimme Shelter (CD only Bonustrack)

Lineup

Filip "Flype" Lemmens - Vocals
Thierry Van der Zanden - Guitars
Erwin Suetens - Guitars
Serge Bastaens - Bass
Jonas Sanders - Drums

Informationen