Sator - Ordeal
Band: Sator (I)
Genre: Doom / Sludge Metal
Label: Argonauta
Records
Album Titel: Ordeal
Spielzeit: 48:30
VÖ: 01.09.2017
Die italienischen Doom Metaller Sator haben sich dem Sludge /
Doom Metal verschrieben und zelebrieren diesen auf ihrem Zweitling
"Ordeal" eindrucksvoll. Musik dieser Art ist ja oft schwer
zugänglich und hat deshalb auch eher wenige Fans aus anderen Lagern.
Das könnte sich mit diesem am 1. September erscheinenden Werk ja
vielleicht ändern.
Der Opener "Heartache" beginnt gleich mal
mit einem schweren Doomriff und gekreischten Growls (leider völlig
unverständlich), das Schlagzeug gibt den entsprechend zähen Groove
dazu und der Bass sorgt für "fette" Dunkelheit. Der Zwischenpart der
Nummer ist ruhig und leicht atmosphärisch gehalten und am Ende mit
einem Sprachsample garniert. Dies lockert die Schwere des Songs
etwas auf und hat einen leichten Psychedelic-Touch. Dann wechselt
man wieder in die schwere Gangart des Anfangs, kommt aber auch mit
leicht flirrenden Gitarren daher. Der Ausklang der Nummer ist auch
gleichzeitig der Übergang in den Titelsong "Ordeal", bei dem dann
die gleiche Gangart eingeschlagen wird.
Hier gibt es
zwischendrin leichte Blues-Anleihen, praktisch Southern Blues in
Metalform. Auch hier gibt es Sprachsamples und im hinteren Teil der
Nummer nimmt man den Fuß fast gänzlich vom Gas und verfällt in fast
Funeral Doom-mäßige Schwere. Diese wird später wieder etwas
rausgenommen und die flirrenden Gitarren setzen ihre Akzente. Das
Flirren ist natürlich in doomiger Langsamkeit zu sehen. Was manchmal
etwas störend wirkt, sind die Becken, welche oft zu sehr
herauszuhören sind. Aber dies ist auch immer Geschmackssache.
"Soulride" geht etwas flotter zu Werke, ist zwar immer noch
Doom, hat aber doch schon etwas von Stoner in sich. Wieder haben die
Riffs leichten Blues-Charakter, welche den Song zu einer coolen
Sludge-Nummer machen. Auch hier wird mit Tempowechsel für
Abwechslung gesorgt, wenn man von der flotten Gangart in doomige
Schwere und wieder zurück verfällt.
"Sky Burial" ist ein
zäher Doomer, welcher auch leicht in Richtung Funeral Doom schielt,
aber nach dem ersten Drittel wieder etwas mehr Fahrt aufnimmt. Auch
hier wird im Mittelteil ein ruhiger Part eingebaut, in dem ein
"zurückhaltendes" Riff und Getrommel den Ton angeben. Auch dieser
Part hat wieder einen leicht psychedelischen Touch.
Den
Abschluss markiert das mit 15 ½ Minuten längste Stück "Funeral
Pyres". Hier kommen nochmal alle Elemente, die diese Spielart
ausmachen, zum Tragen. Doomige Schwere und Dunkelheit, die bluesig
angehauchten Riffs sowie auch die leichten Stonereinflüsse und der
psychedelische Touch. Nach etwas mehr als einem Drittel der Nummer
wird man dann so zäh, dass man glaubt, der Track fährt sich fest und
kommt zum Stillstand. Die einsetzende "ächzende" Gitarre macht dabei
den Anschein, als würde sie den Karren aus dem Dreck ziehen.
Allerdings wird das etwas zu sehr in die Länge gezogen und fängt
fast an, nervig zu werden. Nach knapp zwei Drittel des Songs gibt
aber auch die Gitarre auf und die Nummer klingt mit einem verzerrten
Gitarrenton und einem Sample mit weiblichen "ahhh…" aus. Dieser
strapaziert den Hörer allerdings auch fast 5 min, was etwas viel des
Guten ist. Auch wenn das den Noise Einfluss des Genres betont.
Produktionstechnisch macht man dem Genre Ehre und lässt das
Ganze etwas "matschig" und verwaschen klingen. Man versäumt es
allerdings nicht, die doomige Schwere zu betonen und den Songs einen
dunklen Mantel zu verpassen.
Fazit:
"Ordeal" ist ein
Album, was erstaunlich leicht zugänglich ist, mit allem aufwartet,
was das Genre ausmacht und dies auch deutlich hörbar verarbeitet.
Hier fühlt man sich dem Genre nicht nur zugehörig, weil man den
einen oder anderen Ton der verschiedenen Stile verwendet, nein, hier
ist eine echt Symbiose aus den dem Sludge zugrunde liegenden
Elementen entstanden, die man so erstmal hinbekommen muss. Hier
dürfen Doom- und Sludge Fans gleichermaßen bedenkenlos zugreifen und
die, die auch mal über den Tellerrand schauen, sollten ruhig mal
reinhören.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: alles
01. Heartache
02. Ordeal
03. Soulride
04. Sky Burial
05. Funeral Pyres
Valy - Vocals, Bass
Mauro - Guitars
Drugo - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas