The End A.D. - Scorched Earth

Band: The End A.D. (USA)
Genre: US-Metal / Hardcore
Label: Massacre Records
Album Titel: Scorched Earth
Spielzeit: 43:57
VÖ: 25.08.2017

The End A.D. - Scorched Earth

The End A.D. also, hmm. Vieles, was man hier zu hören bekommt, erinnert einen an andere Bands, bei denen man ähnliche Sequenzen auch schon gehört hat. Gefühlt scheint selbst der Bandname schon von den Schweden Entombed entlehnt zu sein, die sich anno 2014 (dem gleichen Jahr der Bandgründung von The End A.D.) nach einem Bandbruch Entombed A.D. nannten.

Sei es, wie es ist, wenn man der Musik und dem Gesang der US-Amerikaner lauscht, kommen einem teils krasse Vorbilder in den Sinn. Das reicht bei mir von Tankard über Kreator bis hin zu Metallica, die interessanterweise alle Thrash Metal Bands sind (oder waren). Auch wenn der Sound generell nicht viel mit Thrash zu tun hat, sondern sehr kraftvoll und wuchtig ist, haut der Gesang vieles in eine ganz andere Richtung.

Die meist im Sprechgesang vorgetragenen Texte quetscht Otto Luck (der die Band schon wieder verlassen hat – auch wenn bereits das erste Musikvideo mit ihm veröffentlicht wurde) im heftigen Tempo aus sich heraus, was oftmals zu Lasten der Qualität geht. Nicht falsch verstehen - der Gesang ist kräftig und prescht stark nach vorn, doch die Stakkato-Vortragsweise erinnert sehr an Tenacious D's "Car Chase City" und passt nicht so recht zum Rest der Musik. Meist werden starke Riffs und schwere Melodiebögen benutzt, um Härte zu kreieren. Zwischendrin hört man auch hin und wieder feine Heavy Metal Soli, die aber im Widerspruch zum Hardcoreanteil stehen und daher deplatziert wirken.

Insgesamt gibt es neben den bereits erwähnten Bandanleihen auch eine gute Portion Motörhead, doch die wilde Mischung wirkt oft unfertig und zu viel des Guten. Ein Paradebeispiel ist "Happy now", der als "fertiger" Song startet und klasse klingt, zwischendrin einfach mal Tempo und Musikstil wechselt, um dann später wieder auf den Anfang zurückzugreifen. Das Spiel wiederholt sich nochmal, bis es dann ins klassische, flotte Solo geht. Aber irgendwie fühlt man sich doch vor den Kopf gestoßen.

Fazit:
Es ist ein sehr durchwachsenes Album mit vielen unerwarteten Wendungen, die nicht alle ausgefeilt und gelungen sind. Die Tatsache, dass man ein Album veröffentlicht, obwohl der Sänger gerade die Band verlassen hat, überzeugt mich zusätzlich nicht. Es gibt wenige Momente, in denen die Lieder überzeugen können, was häufig am Gesang und manchmal am plötzlichen Stilwechsel liegt. Der Cocktail aus extrem wilden Mischungen ist leider nicht gelungen und bekommt einem nicht.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist

01. Infinite Jest
02. Wendy O. Williams
03. The Intercessor
04. Germs Burn
05. When Wolf-Spiders Ruleth The Land
06. Day Of The Locust
07. Crawling From The Wreckage
08. The Form Destroyer/killing Floor
09. Obsession (By Calvin Klein)
10. The World
11. Happy Now
12. Voyage Of The Damned

Lineup

Otto Luck - Vocals
Paul Juestrich - Guitars
Paul Orkin - Bass
Lorin Savadove - Drums

Informationen