Desultory - Through Aching Aeons

Band: Desultory (S)
Genre: Death Metal / Death 'n' Roll
Label: Pulverised Records
Album Titel: Through Aching Aeons
Spielzeit: 44:00
VÖ: 23.06.2017

Desultory - Through Aching Aeons

Mit Desultory erscheint und verlässt uns gleichzeitig eine Death Metal Band der ersten Stunde. Gegründet 1989, brachte man etwas später als z. B. Dismember oder Entombed den ersten Longplayer "Into Eternity" (1993) auf den Markt. Es folgten "Bitterness" (1994) und das musikalisch anders geartete "Swallow The Snake", bevor erst einmal Schluss war. 2010 kam dann "Counting Our Scars" überraschend auf den Markt.
Nun folgt der wohl endgültige Schwanengesang mit "Through Aching Aeons" ...und der hat es in sich.

Durchweg wird hier das Gaspedal durchgetreten. Desultory knüppeln sich weit jenseits vom oben genannten Death 'n' Roll durch die 9 Songs, als gäbe es keinen Morgen mehr. (Den wird es ja für die Band wohl auch nicht geben!?)

Eigentlich wird hier Schwedentod (fast) in Reinkultur geboten. Die pfeilschnellen, brutalen Riffs werden immer flankiert von den typischen Melodien, die den Hörer in den metallischen Wahnsinn treiben. Wie der aussieht? Nun, man weiß halt nicht, wo man sich lassen soll. Spiele ich auf der Luftgitarre bangend mit, dresche ich eher das Schlagzeug und wirbele mit meinen Händen Staub auf oder versuchen die Beine doch lieber die Double-Bass Parts hinzubekommen? All das passiert mir beim Hören dieser Scheibe.

Sicherlich wird auch mal über den großen Teich gelinst. So ist das Material schon etwas technischer gestaltet, tut der Brutalität aber keinen Abbruch. Zudem gibt es gerade bei "Our Departure" leichte (old-) Morbid Angel-Anklänge. Der Sänger growlt auch nicht, vielmehr hat er ein tiefes, etwas heiseres Organ, welches wirklich gut zum vorherrschenden Sound passt. Verschnaufen kann man eigentlich nur bei den kurzen und gelungenen Akustikpassagen, wie z. B. am Ende von "Beneath The Bleeding Sky".

Zwar bieten "Divine Blindness" und auch andere Songs immer mal wieder schleppende Passagen, diese sind aber höllisch intensiv. Besonders geil ist der richtig garstig klingende Bass, welcher ja oft eine eher untergeordnete Rolle spielt. Richtig gut zu hören ist dies bei "Breathing The Ashes".

Die Produktion klingt klar und aufgeräumt, ist aber nicht klinisch, sondern tönt sehr natürlich. Somit ergibt sich ein weiteres Puzzleteil für ein famoses Album, welches in keinster Weise angestaubt klingt.

Fazit:
Mal richtig geil. Und die wollen sich auflösen? Alle, die Death Metal mögen, müssen das Album kaufen. Vielleicht überlegt es sich die Band dann nochmal anders. Wenn nicht, habt ihr ein echtes Schmankerl im Plattenschrank, welches den "Test Of Time" locker bestehen wird.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Silent Rapture
02. Spineless Kingdom
03. Through Aching Aeons
04. In This Embrace
05. Beneath The Bleeding Sky
06. Slither
07. Divine Blindness
08. Breathing The Ashes
09. Our Departure

Lineup

Klas Morberg - Vocals, Guitars
Håkan Morberg - Guitars
Johan Bolin - Bass
Thomas Johnson - Drums

Informationen