Nachbericht Metal Madness 2015 von Blacky

Veranstaltung: Metal Madness (D)
Veranstalter: Kulturzentrum E-WERK GmbH
Ort: 91054 Erlangen
Genre: Black/Death/Thrash Metal
Art: Indoor Konzert
Kosten: nur Abendkasse für 5 EUR
Datum: 11.09.2015

Es kam der Abend des 11.09. an dem ich mich mit einer riesigen Portion Vorfreude auf den Weg nach Erlangen ins E-Werk aufmachte. Um kurz nach 19.30 Uhr traf ich mich wie verabredet mit ein paar Freunden vor der Location. Wir quatschten noch ein wenig und begaben uns kurz nach 20 Uhr in die obere Etage zur sogenannten Clubbühne. Kurz vor dem Aufgang der letzten Treppe wurde die Abendkasse aufgebaut und man musste dort seinen Fünfer abdrücken und bekam dafür seinen Stempel auf den Handrücken. Nach der letzten Treppe war man im oberen Areal des E-Werkes. Der Raum war mit Theke und Bühnenbereich für ca. 200 Personen ausgelegt nach meinem Empfinden. An diesem Abend waren aber nur rund 80 Besucher da. Da ich noch Autofahren musste, gönnte ich mir im Laufe der Veranstaltung ein paar alkoholfreie Hefeweizen zu je 3,20 Euro, was absolut akzeptabel war. Um 20.30 Uhr starteten meine persönlichen Favoriten Ardent Spirits den Reigen.

Ardent Spirits (Melodic Black / Deathmetal:
Als Opener hat man es ja bekanntlich nie leicht, das Publikum einzuheizen. Jedoch gelang dies den Nürnbergern relativ schnell sehr gut, da ihre Mischung aus melodischem Black / Deathmetal gut bei den versammelten Metalheads ankam. Sänger Aco, Gitarrist Pete und Markus sowie Bassist Sascha und Schlagzeuger Tobsen waren mehr als nur ein würdiger Einstand für diese Metal Madness. Bereits im Vorfeld konnten mich die Jungs von Ardent Spirits musikalisch überzeugen, als ich mir ihre Songs auf dem Metallerflohmarkt in Erlangen bei dem Stand dort von Nürnberg Undergrounded (Bollerwagen) reinziehen konnte. Leider war der Sound etwas "breiig" und stellenweise dumpf abgemischt für meinen Geschmack. Ob dies alleine nur an der Raumakustik lag, wage ich zu bezweifeln. Leider blieb dieser Kritikpunkt auch den ganzen Abend über so, da die Mischer anscheinend taub waren oder kein Gehör für die Mucke hatten. Die Gitarren hörte man vor der Bühne gerade noch so differenziert heraus, wenn man als Musiker genau hinhörte. Weiter hinten im Raum waren sie leider völlig im matschigen Sound verschwunden. Das Schlagzeug war zu laut und stellenweise mit dem Gesang zu weit im Vordergrund. Nichts desto trotz zockten Ardent Spirits ein gut 50-minütiges Set herunter, welches mich musikalisch fesseln konnte, und den damaligen ersten Eindruck vom probehören bestätigte. Zum Glück kann ich auch bei weniger tollem Sound "hinter" die Wand hören als Musiker. Ich freue mich schon auf das kommende Full-length Album. Bei Bassist Sascha holte ich mir nach dem Gig gleich das aktuelle 3-Track-Promo ab, auf welches ich schon sehnsüchtig gierte. Ich werde die Herren auf jeden Fall im Auge behalten.

My Inner Kingdom (Melodic Death Metal):
Die zweite Kapelle habe ich mir nur kurz angesehen und musste feststellen: Sound wurde nicht besser vom abmischen; lauter kurzhaarige Typen die so eine Art Deathcore spielen und weit von dem angepriesenen Melodic Death Metal entfernt sind... Ok Blacky, nix für dich dachte ich nach kurzem abchecken, und bin dann lieber mit meinen Bekannten (welchen es vom Empfinden her genauso ging) vor die Türe zum Quatschen gegangen bis die Truppe fertig war.

Dying Gorgeous Lies (Female Fronted Thrash Metal):
Umso mehr habe ich mich dann auf die letzte Band des Abends gefreut. Und tatsächlich. Die Frontfrau und ihre Mitstreiter spielten packenden Thrash mit "Abrockfaktor". Tolle Riffs mit eingängigen Refrains die zum mit grölen und abgehen einluden. Sängerin Liz heizte durch ihre kehlige und raue Stimme den versammelten Bangern gut ein und machte auch zwischen den Songs gut Stimmung durch ihre Ansagen. Die Truppe hat auf jeden Fall Bühnenpräsenz und "Berufserfahrung" in dem was sie an Stageacting und Mucke darbieten. Die Akustik war im Vergleich zu den beiden vorherigen Bands schon um Längen besser, auch wenn ich die linke Gitarre etwas zu penetrant hoch und "sägend" empfand. Gegen 23.30 Uhr war dann auch Schluss mit dem Auftritt von Dying Gorgeous Lies, welche meiner Meinung nach ruhig noch ein paar weitere Zugaben hätten spielen dürfen, da die Deadline im E-Werk ja um 24 Uhr erst gewesen wäre. Zumindest wurde mir das im Vorfeld so zugetragen, dass nur bis Mitternacht "Krawall" sein darf.

Ich habe dann noch ein wenig mit meinen Bekannten und einigen Musikern vor der Türe gequatscht und bin so gegen halb eins nachts nach Hause gefahren.

Bewertung: Solides Underground Konzert für kleines Geld

Persönliche Band-Highlights: Ardent Spirits und Dying Gorgeous Lies

Weblink mit Angaben zu den Homepages.

Autor: Blacky