Nachbericht Party San 2011 von Caroline Dettwiler & Duke

Bericht für Metal Only von Caroline Dettwiler & Duke vom Party San Open Air 2011:

Die Ankunft:
Leider waren in den umliegenden Dörfern zig Baustellen und Umleitungen, welche den Weg nach Schlotheim selbst unnötig verlängerten. Die Beschilderung der Umleitungen war einfach mies. Das neue Gelände in Schlotheim war eigentlich ganz gut zu finden, auf dem letzten Kilometer waren sogar Schilder aufgehängt.

Endlich angekommen, reihten wir uns in eine lange Schlange von Wartenden ein. Am Ende wies uns das Tor den Weg: HELL IS HERE. Yeah, wir sind da! Die Kontrolle der Fahrzeuge war zumindest bei uns schnell durch und der von unseren Freunden für uns reservierte Platz war nach kurzer Absprache mit den Einweisern bald erreicht. In aller Ruhe und bei noch trockenem Wetter konnten wir unser Camp aufbauen und uns einrichten. Dann wurde das erste Bier geöffnet und der Grill angeschmissen.

Um an diesem Abend noch auf das Gelände zu kommen, wollten wir noch unsere Akkreditierungen holen. Von anderen hatten wir schon gehört, dass uns ein Fußmarsch zum VIP-Camping bevorstand. Es wäre natürlich ein Leichtes gewesen quer über das VIP-Camping zu gehen, aber leider wurden wir dort nicht durchgelassen. Also marschierten wir weiter zum Haupteingang, wo uns der Weg, ein Umweg, gewiesen wurde. Wir gingen also zurück zur Hauptstrasse, trotteten die stark befahrene Strasse entlang und stachen dann links in ein Wäldchen hinein. Erst danach sahen wir, dass es einen kürzeren Weg gegeben hätte, und wir für nichts zwanzig Minuten zu Fuss unterwegs waren. Der Umstand, dass das Akkreditierungshäuschen so weit vom eigentlichen Gelände entfernt war und uns auch noch ein unnötig langer Weg beschrieben wurde, führte zu einem Minuspunkt für das neue Gelände.

Donnerstag:
Was uns schon zu Beginn an auffiel, war der doch recht starke Wind, der über das flache Gelände fegte. Von anderen Camps her hörten wir, dass wohl sämtliche Bands am ersten Abend im Partyzelt spielen würden, weil irgendwas mit der Bühne nicht in Ordnung war. Auf dem Gelände sahen wir dann das Desaster. Der starke Wind hatte die Dachplane der Bühne losgerissen und nach vorne geweht. Feuerwehr und Bühnentechnik waren vor Ort, allerdings schienen die mit der Situation vorerst noch ein wenig überfordert zu sein. In der kommenden Nacht sollte dann das Dach der Bühne hydraulisch heruntergedreht und wieder repariert werden.

Die erste Band des Abends, Byfrost, spielte also nun im eigentlichen Party-Zelt. Diese haben wir noch nicht gesehen. Als wir dann zur zweiten Band, Dew-Scented, ins Zelt kamen, war dieses schon sehr voll, und es war doch reichlich eng. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch, da die liveerfahrenen Jungs von Dew-Scented um Frontmann Leif Jensen ein furioses Thrash-Feuerwerk mit einer ordentlichen Prise Death-Einflüssen vom Stapel rissen. Es passte alles wie Arsch auf Eimer vom Sound bis zur Bühnenshow hin. Gleiches galt auch danach für Aborted aus Belgien. Feinster Hyperblast Death Metal flog uns da um die Ohren. Sven de Caluwé und seine Mitstreiter ließen kaum einen Nacken unpenetriert und schafften es, das Zelt nun richtig zum Brodeln zu bringen. Wie immer eigentlich. Die folgende Band war uns nur vom Namen her bekannt. Mir wurde im Vorfeld aber schon öfter gesagt, dass Negura Bunget aus Rumänien live ein absolut hörenswertes Erlebnis seien. Und in der Tat verstanden es die sechs Musiker mit ihrem atmospherischen Folk / Black Metal das Publikum in andere Sphären zu entführen. Das sah man an den Gesichtern, die teilweise die Musik mit geschlossenen Augen genossen und die Musik förmlich in sich aufsogen. Das Set war sehr gut ausgewählt. Leider hatte die Band nur 45 Minuten Spielzeit, was in Anbetracht der Länge der einzelnen Songs nicht einfach war. Den krönenden Abschluss bildete dann das epische „Conoas Terea Tãcutã“, welches bei mir noch lange nach dem Auftritt in den Gehörgängen verweilte. Die Band Darkened Nocturn Slaughtercult haben wir uns dann nicht angehört. Ich sah die Band schon einmal auf dem Way Of Darkness-Festival 2010. Ich höre zwar gerne Black Metal, aber irgendwie ist das, was diese Band da auf der Bühne und auch außerhalb so zelebriert, absolut nicht meins. Und eine kleine Pause brauchten wir auch mal. Der Rest des Abends fand auch im Zelt statt. Als nächste Kapelle standen dann Decapitated auf unserem Zettel. Die polnischen Technical Death Metaller wollte ich immer schon einmal sehen. Und was uns von ihnen dargeboten wurde war wirklich aller Ehren wert. Ein wahnsinniges Riffgewitter gepaart mit einem unglaublichen Geballer von der Schießbude hagelte auf die Anwesenden ein. Alles in Perfektion. Das einzige Manko von meiner Seite ist, dass der Band live eine zweite Gitarre gut zu Gesicht stünde, da manche Passagen, besonders die mit Soli durchsetzten, doch recht dünn herüberkamen, ohne dass eine Rhythmusgitarre vorhanden war, und der Bass nur dumpf im Hintergrund herumwummerte. Dennoch ein super Auftritt. Nur schade, dass der Oberkiller „Spheres Of Madness“ gar nicht bei diesem Gig in der Setlist vertreten war. Die letzte Formation Triptykon aus der Schweiz haben wir dann nicht mehr geschafft, obwohl wir die Band sehr gerne gesehen hätten. Die Müdigkeit war doch von der langen Anreise etwas zu stark und nach einigen Bieren meldete sich dann auch beim Einen oder Anderen die Blase. Auf dem Festivalgelände war das alles kein Problem, denn es gab im Zelt genügend Dixies und auch auf dem Gelände bei der Bühne vorne. Wir konnten zudem noch Spülklos in der VIP-Area benutzen. Auf dem Campground sah es leider ganz anders aus. Es gab zwei Stationen mit Spülklos und Duschen. Von uns aus gesehen waren leider beide am anderen Ende des Campingplatzes. Für künftige Festivals sollten die Standorte definitiv nochmals überprüft werden. Eine sinnvollere Verteilung käme auch dem Festival selbst zu gute, denn durch den langen Weg verzichtete wohl gut ein Drittel der ganzen Leute auf das Benutzen und Bezahlen für saubere Klos. Später in der Nacht wurden zusätzlich ein paar Dixies mitten auf der Landebahn aufgestellt, dies verkürzte nun den Weg zu einem erträglichen Fussmarsch von zwei Minuten für uns. Als Frau konnte man sich leider nicht eben mal an den Zaun stellen.

Freitag:
Der Ausbau unseres Autos hat sich echt gelohnt. Wir schliefen tief und fest in unserem mobilen Heim und bekamen soweit vom Lärm nichts mit. Außer einem gewissen Herrn, der in der Nacht im Vollsuff der Meinung war unser Auto durchrütteln zu müssen und sich darauf von mir ein "Arschloch, hau ab!" einfing, störte nichts unseren erholsamen Schlaf.

Gut gelaunt begannen wir den zweiten Tag mit Kaffee und Frühstück. Es folgten ein paar Runden Karten spielen, ständiges Unterhalten mit unseren Mitcampern und später das Mittagessen. Sagte ich Mittagessen? Ich meinte Fleisch vom Grill! …und Dosenfrass. Gestärkt machten wir uns wiederum auf den Weg zum Festivalgelände.

Puteraeon aus Schweden standen in den Startlöchern. Und das Schöne war, dass es ab sofort Live-Musik auf der Open Air-Bühne geben sollte, da diese repariert worden und der Wind abgeflaut war. Die Nordmänner hauten ein ordentliches Death Metal-Brett raus. Wir waren doch sehr positiv von der Band überrascht, zumal wir diese vorher gar nicht kannten. Truppensturm und Urgehal sahen wir dann aus der Ferne, da irgendwann auch der Hunger wiederkam. Wir machten uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Wie immer gab es eine gute Auswahl, vom Asiaten, über Grillstand, Pizzabäcker, Vegi-Stand, bis zur Curry-Pommes-Bude war alles da. Wir entschieden uns erst einmal für letzteres und welch Überraschung: Die Pommes und auch die Currywurst schmeckten einfach verdammt geil. Es waren nicht nur gelbe labbrige Stäbchen mit ein bisschen Salz. Nein, es waren total knusprige dicke Pommes mit einer super Gewürzmischung. Die Männer beschränkten sich auf Currywurst mit Pommes, mich zog es da erst zum Asiaten hin. Die Nudeln bzw. der Reis mit Gemüse, Hühnchen und Sweetchillisauce waren auch nicht zu verachten. Die Bands spielten ihre Playlist solide herunter. Das Wetter hielt sich auch recht gut. Bis auf einige, wenige Tropfen Regen konnte man sich sogar auf den Rasen fletzen ohne einen nassen Pöter zu bekommen. Wir schlenderten zwischendurch auch mal durch die Merchandise-Stände. Es gab soweit nichts Aussergewöhnliches, ausser einem Stand, der konsequent und immer zu laut Musik abspielte. Bei ruhigeren Phasen von Konzerten störte das wirklich, aber scheinbar waren nur einige Besucher dieser Meinung. Die nächste Band, die wir uns dann wieder intensiv zu Gemüte führten, waren Primordial aus Irland. Der Sound war leider etwas dünn. Die Performance der Insulaner war dennoch sehr gelungen. Bei den hymnischen Liedern war das aber auch kein Wunder. Ein durchaus gelungener Auftritt, von dem wir uns aber irgendwie etwas mehr versprochen hatten. Melechesh spielten danach auf. Mit dem aktuellen Album „The Epigenesis“ im Gepäck, von dem sie auch die meisten Black Metal-Stücke spielten, lieferten sie einen durchaus beeindruckenden Gig ab, natürlich stets darum bemüht, ordentlich böse und pompös auf der Bühne zu wirken. Endlich war es dann soweit. Es dunkelte bereits als dann Belphegor aus Österreich zum Marsch bliesen. Eine super Mischung aus düsteren Black- und Death Metal-Sounds wurde ausgepackt. Musikalisch war der Auftritt auch richtig gut. Das, was wirklich peinlich war, das waren die Ansagen von Frontmann Helmuth, der bis auf das Wort „evil“ nicht viele Wörter in seinem Wortschatz zu haben schien. Immer wieder hallte es zwischen den Liedern mit einem tiefen, bösen Lachen seinerseits: „Evil!“. Es war wirklich sehr belustigend. Musikalisch blieben allerdings keine Wünsche offen. Ein fettes und bombastisches Brett! Im Dunkeln sahen wir hier und da Gestalten zusammengerollt am Boden liegen. Zwei Typen hatten sich beinahe aneinander gekuschelt und schliefen da, mit Müllsäcken halb über den Kopf gestülpt. Es sah komisch-niedlich aus. Irgendwann wachte einer auf, rappelte sich hoch und holte sich erst mal eine Pizza zur Stärkung. Er stand dann ne Weile noch da, bevor er sich drei Meter weiter rechts wieder hinlegte und einschlief. Dann wachte der andere auf und suchte anscheinend nach ihm. Auch er kam auf die Beine, sah in da liegen und legt sich zu ihm hin. Ob sich die beiden kannten oder einfach eine Schlafgemeinschaft bildeten wissen wir nicht, aber es war irgendwie einfach knuffig. Auch harte Metalheads suchen also Wärme und Nähe. Das ganze ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

Danach waren wir auf 1349 sehr gespannt. Das erste Mal auf dem Summer Breeze 2010 gesehen, waren die Erwartungen sehr hoch, da sie dort in der Nacht ein wahres Black Metal-Unwetter losließen. Leider konnten sie das hier nicht wiederholen. Der Sound und auch die Auswahl der Songs waren einfach an dem heutigen Tage nicht gut genug. Die Vorfreude auf die Finnen von Ensiferum war dann groß. Leider begann es nun doch sehr stark zu regnen, und es wurde sehr kühl. Der guten Laune von Seiten der Band tat das aber keinen Abbruch und übertrug sich auch noch auf viele Metalheads aus dem Publikum. Ein saftiger und erdiger Sound gepaart mit einer riesigen Spielfreude ließen den Gig trotz der gegebenen äußeren Umstände zu einem unvergesslichen Live-Erlebnis werden. Nach Ensiferum war dann aber auch der Tag der Live-Musik für uns gelaufen. Wir trotteten total durchnässt und durchgefroren zu unserem Zeltplatz zurück. Eigentlich wollten wir noch Morbid Angel sehen, aber da der Regen nicht enden wollte, haben wir lieber darauf verzichtet und legten uns schlafen.

Samstag:
Die zweite Nacht überstanden wir ohne durchgerüttelt zu werden. Der Herr hatte sich übrigens am Vortag tatsächlich noch bei uns entschuldigt. Ganz was Neues…

Der Samstag glich im Ablauf dem Freitag, wiederum saßen wir gemütlich beisammen. Nur der Wind wollte einfach nicht schwächer werden, ausser in der Nacht natürlich. Da flaute er meist ab. Immer gegen Mittag setzte er wieder ein und fegte über das Gelände. Wir hatten zum Glück unseren Pavillon mit einer Seitenwand aus Armeeplanen ergänzt, was uns ein wenig schützte.

In dieser Zeit besuchte uns auch ein junger Metalhead aus dem Camp nebenan. Ein junger Mann, ständig darauf bedacht das Blut mit Alkohol zu verdünnen, schwankte zu uns und fragte mit heiserer Stimme und ein wenig Genuschel nach einem Handy. Er fand seines nämlich nicht mehr und wollte anrufen. Einer von uns kramte schliesslich ein Handy aus der Tasche hervor und übergab es ihm. Er kannte in seinem Zustand tatsächlich noch seine Handynummer. Wir waren erstaunt! Er hatte zwar einige Mühe beim Eintippen, doch schließlich hatte er es geschafft, und es klingelte - in seinem Hosenbein! Der Gesichtsaudruck gepaart mit dem Ausruf "Da isses ja! Aber warum?" führte zu einem riesigen Lachflash in unserem Camp. Wir konnten echt nicht mehr vor Lachen. Der Junge war einfach grandios! Entweder hatte er ein Loch in der Hosentasche oder er hatte es sich tatsächlich in die Hose gesteckt, wo es dann auf Kniehöhe, wo die Hosen in den Stiefel steckten, hängen blieb. Brüller!

Nachdem wir dann auf dem Festivalgelände angelangt waren, war es bereits früher Nachmittag. Die erste Band, die wir sahen, war Witchburner. Die deutschen Thrasher spulten ihr Programm solide herunter ohne aber wirklich komplett zu überzeugen. Ebenso verhielt es sich bei Panzerchrist. Leider! Es waren wohl zu hohe Erwartungen an die Dänen, nachdem sie jahrelang nicht mehr live performten. Irgendwie wirkte der Auftritt etwas kraftlos und unstrukturiert. Schade! Passend zu Heidevolk lockerte sich der Himmel auf und die Sonne blinzelte ab und zu hervor. Die Leute trauten sich auch nach und nach wieder auf die Wiese zu setzen. Heidevolk legten einen richtig guten Gig hin und hatten die Leute auch schnell auf ihrer Seite, obwohl die Band im Gegensatz zu den anderen Bands des Festivals eher die „weichere“ Gangart zelebrieren. Der Folk Metal kam jedoch sehr gut an und verbreitete gute Laune. Der klare Gesang des Fronters Mark ist ein deutliches Merkmal dieser Band, welches sehr zu gefallen weiß. Die folgenden Bands Exhumed, Taake und Nachtmystium ließen wir dann mal aus, weil uns der Hunger, Durst und auch etwas Verlangen nach Ruhe zu dem Zeltplatz trieben. Außerdem wollten wir uns dann gegen Abend noch Festivalbändchen sichern. Wie immer am Party San erhalten die Leute mit Akkreditierung erst am letzten Tag ein Bändchen, sofern noch welche übrig sind. Wir stiefelten also zum Haupteingang, wo man uns mitteilte, dass die Bändchen erst ab 22 Uhr abgegeben würden. Na toll, also dann mitten im Konzert noch mal los. Warum erst ab dieser Uhrzeit konnte man uns allerdings nicht erklären. Weisung von oben, aha.

In der Zwischenzeit hatten einige einen guten Pegel und schwankten leicht oder schliefen gar schon irgendwo auf der Wiese. Der Knaller des Abends war allerdings ein anderer. Er wurde von seinem Kumpel gestützt, aber auch so kamen sie nicht wirklich vorwärts. Ständig kippte er um und lag wie eine Schildkröte auf dem Rücken. Nach dem dritten Versuch hatte anscheinend auch sein Kumpel keinen Bock mehr und setzte sich erstmal hin um sich eine Kippe zu drehen. In der Zwischenzeit drehte sich der Typ auf den Bauch und robbte mühsam an uns vorbei, während einige Leute begannen ihn anzufeuern. Es sah zum Brüllen komisch aus. Der mitleidige Kommentar seines Kumpels "Jetzt bleib doch mal liegen, wir haben Zeit." trieb uns endgültig die Lachtränen in die Augen. Herrlich, solche Momente!

Danach ging es wieder auf zum Festivalgelände. Als nächstes spielten Hail Of Bullets aus den Niederlanden. Diese Band versteht es einfach mit ihrem Old School-Death Metal mit Doom-Einflüssen das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Martin van Drunen, auch seit Ewigkeiten als Frontmann bei Asphyx unterwegs, hat die Meute stets im Griff und kommt mit seinen Ansagen zwischen den Stücken immer wieder gut an. Es ist schon etwas peinlich, wenn ein Niederländer mehr und besseres Deutsch spricht als am Vorabend noch bei Belphegor der „Onkel Helmuth“^^. Dieser Gedankengang zauberte uns dann doch ein leichtes Grinsen ins Gesicht. Watain brachten danach mit ihrem Black Metal wieder andere Klänge hervor. Ähnlich böse und pompös wie es am Vortag Melechesh taten. In den folgenden 45 Minuten richteten sich dann alle Blicke auf die deutsche Death Metal-Legende Morgoth. „Mal wieder eine Reunion“, haben sicherlich viele gedacht. Aber eine Menge alter Old School-Deather freuten sich riesig auf die Veteranen. Was musikalisch abgeliefert wurde, war dann auch soundtechnisch und spielerisch im besten Gewandt. Mit ihren Knallern „Body Count“ und „Isolated“ räumte der Fünfer gnadenlos ab. Lediglich die Ansagen zwischen den Songs waren sehr spärlich. Da kann man von alten, erfahrenen Haudegen wirklich mehr erwarten. Musikalisch war es erste Liga. Zwei Bands standen noch auf unserem Zettel. Es folgten Enslaved. Wohl auch eines der Highlights. Mit ihrer mächtigen Scheibe „Axioma Ethica Odini“ und schlichtweg nur guter Kritiken in der Presse schaute man nun gespannt auf deren Live-Performance. Und es war gigantisch. Sie legten gleich mit den ersten beiden Stücken (Ethica Odini und Raidho) der neuen Wurfscheibe los. Der Sound war super, und die Spielfreude war den Norwegern auch anzumerken. Einfach richtig guter progressiver Black Metal der Güteklasse 1A. Als letztes stand nun die zweite Reunion an. At The Gates standen in den Startlöchern. Die Schweden-Tod-Götter gaben alles und zogen die Massen mit ihrem Melodic Death Metal in ihren Bann. Einfach super, wie diese Schweden funktionieren. Energie pur! Die hatten wir leider nicht mehr wirklich, so dass wir uns bei immer stärker werdendem Regen in Richtung Zeltplatz verzogen und den Rest des Auftritts noch auditiv auf dem Weg zurück zumindest bis zum Ende hin hören konnten. Wir fielen auch alsbald totmüde in unsere Fallen.

Der Tag danach - Die Abreise:
Die Hälfte unseres Camps war bereits in der Nacht zum Sonntag nach dem letzten Konzert gefahren, und wir frühstückten in kleinerer Runde. Wir packten dann gemütlich alles wieder zusammen und bereiteten uns auf die Heimfahrt vor. Noch einmal den Müll einsammeln, das Dosenpfand für Metal Only einpacken und los ging’s. Wir gaben noch den Müllsack ab und machten uns dann auf den Weg durch die gefühlten 100 Dörfer bis zur Autobahn. Die Rückfahrt verlief soweit auch problemlos und am Abend hatten wir dann auch von all unseren Freunden die Meldung über die Ankunft zu Hause erhalten. Und wieder haben wir ein Festival ohne Schaden überstanden.

Alles in allem war es wieder ein richtig gutes Festival, an das wir uns gerne zurückerinnern. Die neue Location ist auf jeden Fall regenfester als die alte, und bei dem hohen Niederschlag in diesem Jahr wäre man auf dem alten Gelände garantiert abgesoffen. Eine weise Entscheidung, dass dieses Festival an einen anderen Ort verlegt wurde. Die Organisation war auch in Ordnung und die Helfer auf dem gesamten Gelände stets freundlich und zuvorkommend. Die Auswahl der Bands hat uns auch sehr gut gefallen. Wir kommen gerne wieder und hoffen einfach mal auf besseres Wetter für das Jahr 2012! \m/