Nachbericht Death Feast 2009 von prophecy
Bevor ich anfange ueber das Death Feast Open Air 2009 zu schreiben, moechte ich mitteilen, dass dieses Festival zu den besten gehoerte, die ich jemals besucht habe.
Aber wollen wir erstmal die Zeit zurueckdrehen.
Zurueck auf Mittwoch, den 10.6.2009.
Am Donnerstag, sprich am Tag darauf, sollten die ersten Bands spielen.
Da dieser Donnerstag ein Feiertag war, habe ich mir Mittwoch und Freitag nur Urlaub nehmen muessen.
Nachdem wir also am Mittwoch von Nuernberg aus 5 1/2 Stunden nach Huenxe gefahren sind und unser Zelt versehentlich auf einem anderen Festival schon aufgebaut hatten, kamen wir gegen 22 Uhr am Death Feast Open Air an.
Das Anstehen an der Baendchenausgabe, ohne die man nicht auf das Campinggelaende kam, hat sehr lange gedauert und wurde die naechsten Tage noch schlimmer: Wartezeiten von 1 1/2 bis 2 Stunden wurden mir von vielen berichtet.
Noch regnete es und auch wenn dieser noch bis Donnerstag Abend anhielt, scheuten wir uns nicht, mit unserer Gruppe aus Franken (die dort schon gegen Mittag ankam) das Feiern zu beginnen.
Wir haben also Donnerstag Morgen und als erstes Lob muss die sanitaere Einrichtung der Spuelklos gelobt werden.
1,- Euro haben diese nur gekostet und war es durchaus wert, da sie immer sauber und mit Toilettenpapier ausgestattet waren.
Das * ist wichtig, denn Aenderungen waren inbegriffen. So haben Crepitation am Samstag nicht spielen koennen, da der Drummer (?) seinen Flieger verpasste und die Band spielte am dann am Sonntag um 12.15 Uhr.
Begging For Incest haben zwar am Samstag noch spielen koennen aber ihr Auftritt verzoegerte sich ebenso, da deren Drummer das Drumkit in der Kueche vergessen habe (lt. Singh)
Die erste Bands, die ich mir ansah, waren UNCHALLENGED HATE und SUFFERAGE. Erstere waren mir neu und haben mir gefallen, da sie eine schoene Mischung aus Dying Fetus und Napalm Death ablieferten. Das Festival begann fuer mich sehr gut also.
Danach folgten SUFFERAGE, ebenso eine Band aus Deutschland (Hamburg), die meiner Meinung nach, nach dem Austritt ihrer Frontgrunzerin Jasmin stark an Einbussen erlitten haben.
Trotzdem war es eine gute Feier und ich begab mich zur Staerkung zu einem der Fressstaende, die dort aufgebaut waren.
Dort gab es einen Inder, einen Chinesen, einen Pizzastand und eine Wurstbude. Fuer Vegetarier war auch gesorgt, denn an jedem Stand gab es auch vegetarische Gerichte.
Die Verpflegung war gut und frisch zubereitet, doch leider auch ein wenig kostenintensiv.
Neben dem ueblichen Metal Hammer Stand, haben sich noch etliche CD, Schmuck und Merchandise Buden aufgestellt und man konnte waehrend dem Essen auch gemuetlich "shoppen" gehen.
Wer sein Essen lieber geniessen mochte, der durfte sich in dem daneben aufgestellten Biergarten setzen oder einfach an einem der beiden Bier-pilze unterstellen.
So verbrachte ich jedenfalls die Zeit bis die Mailaender FLESH GOD APOCALYPSE auftraten, deren Saenger und Gitarrist auch bei Hour Of Penance spielt.
Das schoene an der Band sind die Einlagen, bzw. Intros, die sie aus der Klassik nehmen und gut in ihre Lieder einbauen.
Dann sammelte ich meine Kraefte, denn der Grund meines Erscheinens sollte folgen:
KATALEPSY.
Und ja, die Jungs aus Russland haben den Boden zum Beben gebracht.
So, und nicht anders, wird guter Slam Death gemacht. Auch das Publikum war begeistert und auch der noch anhaltende Regen stoerte nicht.
Ich war so kaputt, dass ich PURGATORY ausfallen hab muessen und erst zu PUTRID PILE wieder am FestivalgelAende erschienen bin.
Ehrlich gesagt habe ich mir von PUTRID PILE mehr erwartet.
Wenn man ihn, das 1-Mann-Projekt, nicht ansah, war es durchaus in Ordnung. Aber leider fehlte ihm die Bewegung auf der Buehne.
Eine einzelne Person steht da, grunzt die Lieder, die er selber einprogrammiert hat und spielt dazu noch die Rhythmusgitarre. Schlagzeug und Leadgitarre wurden einprogrammiert.
ENTOMBED durfte ich letzten Oktober erst geniessen und der von ihnen gespielte OldschoolDeath duerfte alle Todesmetaller zumindest mit dem Kopf mitwackeln lassen.
MACABRE haben mich persoenlich ueberrascht.
Nicht dass ich diese Band noch nie gesehen haette, aber auch wenn es fuer meine Ohren schon fast ein wenig zu Laut wurde, war das Schlagzeug astrein gespielt und schoen in den Vordergrund gebracht, so dass ich als Schlagzeug-Fetischist gar nicht anders konnte, als zu Moshen.
Danach folgte die fuer mich lAengste Nacht am Festival. Es ging ins Partyzelt, das fast ueberfuellt war aber eine Bombenstimmung beherbergte.
Als ich dann wieder aufwachte, war es schon fast wieder Zeit fuer DISEMBOWEL. Die Enttaeuschung dass Crepitation auf Sonntag verlegt werden sollten hat mich schon etwas enttaeuscht aber das verflog, als BEGGING FOR INCEST auftraten.
Die Deathcorer aus Koeln haben gut geholzt wie man es auch erwartet hat. Besonders der Song Awaiting The Fist hat den Circle Pit neu aufleben lassen.
Danach folgten POPPY SEED GRINDER aus Tschechien. Vielleicht weil die Band so gut gemischt wurde, haben sie mir mehr Spass gemacht als bei ihren vorherigen Auftritten.
Danach legte ich mir auch ihre aktuelle CD zu und bei der Heimfahrt merkte ich, dass man diese 1000 durchhoeren konnte ohne, dass einem langweilig wird.
Aber gut, wir haben erst die Haelfte des Festivals hinter uns. Von der Heimfahrt wird spaeter berichtet. NOX und HATE sollen nicht sehr gut gewesen sein, weshalb ich im Nachhinein ganz froh war, eine Pause eingelegt zu haben.
UEber INSIDIOUS DECREPANCY moechte ich nicht viel sagen. Wenn es wen interessiert, der scrolle bitte hoch zu dem Abschnitt, den ich ueber Putrid Pile geschrieben habe. Mit dem einzigen Unterschied, dass INSIDIOUS DECREPANCY die Lead- anstatt der Rhythmusgitarre spielte.
GOD DETHRONED waren die naechsten die ich mir, waehrend einer Ess- und Shoppingtour an sah. Von dieser Band weiss ich, dass sie von vielen als gut empfunden wird, ich sie aber nicht mag, deshalb erspare ich euch jegliche Wertung.
GENERAL SURGERY und VOMITORY und erfreuten die Zuschauer mit Goregrind und Death Metal vom Feinsten..
Black Dahlia Murder und Vomitory waren bestimmt Grund der Anreise einiger Besucher. Ich sollte sie aber 2 Wochen spAeter noch sehen, worauf ich mich entschloss in der Franken-Zelt-Runde zu bleiben.
Die Nacht von Freitag auf Samstag war Sternklar, worauf es gefuehlte Minusgrade erreichte und uns unter dem Pavillionzelt sogar zu kalt zum Shisha rauchen wurde.
Der letzte Tag aber begann mit einem Laecheln auf meinem, mittlerweile Sonnenbrand versehendem, Gesicht.
CREPITATION fingen um Punkt 12.15 Uhr an zu spielen.
Diese Band war sowieso ein Muss gesehen zu haben und ihr Outfit sollte auch auffallend genug sein. Saenger in einer Stretch-Latex-Windel Kluft, Saenger mit Duschhaube und Duschmatte, Gitarrist in Schlafanzug, Gitarrist in Neon-Bauarbeiterhose (Danke an Mark fuer's Ausleihen) und Zaren Kopfschmuck, oder so Aehnlich.
So traten CREPITATION auf weckten mit ihrem groovigen Brutal Death Sound auch die letzten Menschen auf.
Ich habe die Zahl, der sich im Circle Pit bewegenden, und sich vor der Buehne befindenden Menschen etwas groesser erwartet. War es doch noch zu frueh? Oder ist die Band doch noch zu unbekannt? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass es einen heiden Spass gemacht zu Slammen und sich das Hirn raus zu wirbeln.
Bei den nAechsten beiden Bands war Erholung angesagt und mit INFESTED ging die Party weiter. Die Jungs von INFESTED waren mir zwar etwas zu death-corig aber knueppelten sehr gut rein und mein Nacken tat langsam weh.
Von GADGET habe ich mir mehr erwartet, aber ich haette mir sie ein wenig anders vorgestellt. Woran das lag, bin ich mir leider nicht sicher. Fest steht, schlecht waren sie nicht, nur eben nicht wie erwartet. Zu LAY DOWN ROTTEN habe ich mir dann wieder was zu Essen gegoennt.
GUT sollen am Grindabalooza schlecht gewesen sein und auch sonst interessiert mich diese Band nicht sonderlich weshalb ich den eingenommenen Wiesenplatz verteidigte und mir auch das Konzert zusammen mit Freunden aus Marburg ansah.
Dann folgten DEVOURMENT. Mike Majewski hat ein so unglaublich konstantes Stimmrohr, dass man staunen muss. DEVOURMENT zauberten uebrigens den groessten Circle Pit aus der Menge und man war gezwungen entweder mit zu rennen, zu moshen oder einfach nur der gewaltigen Menschentraube zu zusehen.
HAeMORRHAGE ist meiner Meinung nach nicht viel anders als General Surgery - nicht mein Geschmack. Ungluecklicherweise verpasste ich ASPHIX - Death Metal Motoerhead - und auch MISERY INDEX.
Von Letzterer bekam ich nur die letzten beiden Songs mit uns kurz bevor ich das Festivalgelaende erreicht habe, war auch schon die Zugabe vorbei. Sehr schade.
NAPALM DEATH waren der Hammer. Noise pur, kompromisslos, schnell, laut und extrem. Ich habe bis dato keinen besseren Auftritt der Jungs aus England gehoert.
Am naechsten Mittag traten wir dann die Heimfahrt an.
Soweit ich mich erinnern kann, gab es bisher kein zweites Festival, wo ich nach dem ersten Tag koerperlich schon so am Ende war und am letzten Tag noch ein paar Tage dort sein wollte.
Auch wenn es die meisten Besucher nicht sonderlich tangiert, fand ich es toll auf meinem Presseausweis die Running Order stehen zu haben.
Das Festival war genial, es gab wenig, was verbessert werden kann, Securities waren nett, sanitaere Anlagen Top gepflegt und gereinigt, Preise waren in Ordnung (man muss halt die richtige Wahl treffen), Bier war kuehl, hat geschmeckt und es war nicht ueberfuellt.
Nur der Sound koennte an ein paar Stellen etwas besser gemischt werden aber viel fehlt nicht mehr zum perfekten Festival.
Fuer den Regen kann man ja nichts - das ist halt Metal.
Wir sehen uns 2010 - DANKE!
prophecy, metal-only.de
PS: Videos gibt es wie gewohnt auf http://www.youtube.com/user/brophdefection